Wir ahnen es gleich, nachdem wir die letzte von vielen Kurven genommen haben zwischen leuchtenden Sonnenblumenfeldern und auf den Parkplatz des Corte Campioli Hotel & Country House rollen: Hier wartet ein Schmuckkästchen auf uns. Und die Urlaubswoche hier wird wohl wieder mal viel zu schnell vergehen…
Ein Gedanke, der sich in der nächsten Stunde, in der wir das Landgut näher kennenlernen, verfestigt: Werde ich denn genug Zeit haben, all die schönen Plätzchen ausgiebig zu genießen – von der gemütlichen Sitzgruppe unter dem ehemaligen Heudach (das im Rahmen der Restaurierung des Landguts erhalten geblieben ist und diesem Ort einen ganz eigenen Charme verleiht) über die schöne Terrasse mit dem üppig wuchernden Lavendel vor unserem Häuschen bis hin zum Pool, wo sich spätabends ein wunderbarer Sonnenuntergang offenbart? Aber erstmal werden wir herzlich empfangen, von den GastgeberInnen Sabine und Christian, die eigentlich aus Bayern stammen, aber ihr Herz schon vor langem an die Marken verloren haben. Und sich hier schließlich einen Lebenstraum erfüllt haben, mitten in der Hügellandschaft Mittelitaliens, die mich ein wenig an die Toskana erinnert, aber dann irgendwie doch wieder anders ist. Eigentlich haben sie beruflich beide einen medizinischen Hintergrund, hier aber sind sie Gastgeber aus Leidenschaft und haben ihre Vorstellung von einem Ort, an dem Gäste vollends zur Ruhe kommen können, verwirklicht. Und wohl ihre Erfahrungen von eigenen Reisen eingebracht, so wie auch das eine oder andere Dekostück von unterwegs – dies alles zusammen hat hier eine kleine Oase der Ruhe und ein wahres Schmuckstück von Landgut entstehen lassen.
150 Jahre stecken im Gemäuer dieses Anwesens und wer die Bilder in den Fotobüchern der Gastgeber gesehen hat, der ahnt wie viel Arbeit und Liebe zum Detail in die Restaurierung dieses ehemals landwirtschaftlichen Gebäudeensembles geflossen sind. Das ehemalige Hauptgebäude wurde komplett saniert, ein ehemaliger Schweinestall umgebaut, in der ehemaligen Garage befindet sich heute die Bar Corte. Acht liebevoll und hochwertig gestaltete Zimmer bzw. Suiten gibt es mittlerweile auf Corte Campioli – und dennoch fühlt es sich hier nie zu viel an, im Gegenteil.
Aber alles der Reihe nach: Wir beziehen erst mal die kleine Suite Michele Uno – in einem langgestreckten Häuschen, das wir uns mit unseren Nachbarn aus Berlin teilen. Und weil es so geschickt aufgeteilt ist und die Terrassen jeweils in die entgegengesetzte Richtung liegen, bekommen wir von einander so gar nichts mit. 35 m² hat unsere Suite, mit einem nach oben offenen Wohn-Schlafbereich, einem schönen offenen Bad und einer kleinen Kitchenette im Skandi-Stil. Was mir gleich auffällt: Der schöne, zarte Mint-Ton an der Küchenwand, der einem in der Juni-Sommerhitze ein wenig Kühle vermittelt. Für angenehme Kühle sorgt übrigens auch eine Klimaanlage, die wir aber – trotz 37 Grad Außentemperatur – nur sparsam einsetzen müssen. Bevor wir zu Bett gehen (das übrigens so herrlich komfortabel ist, dass man am liebsten immer darin liegen bleiben möchte), schalten wir die Klimaanlage ein wenig an, um die Raumtemperatur herunter zu kühlen, dann schalten wir sie wieder aus – und kommen temperaturtechnisch gut über die Nacht, wohl auch dank einer guten, energieeffizienten Dämmung. Besonders gern setze ich mich in den kommenden Tagen frühmorgens auf unsere kleine Terrasse, wo die Bienen und Schmetterlinge schon im üppig wuchernden Lavendel unterwegs sind. Da surrt und flirrt es unentwegt – und das jeden Tag, sodass ich mich schon wundere, dass hier anscheinend immer noch genug Nektar vorhanden ist.
Und auch das wird zu einem fixen Morgen-Ritual: Die morgendlichen Runden im (beheizten Salzwasser-)Pool. Traumhafter Ausblick inklusive. Auf die umliegenden Sonnenblumenfelder, Wiesen, Felder, die malerisch daliegenden Hügelketten – und Sorbolongo. Das kleine Örtchen genau gegenüber, dessen Kirche irgendwie fast von der Hügelspitze herunter zu kippen droht. Zumindest bilde ich mir ein aus der Ferne immer eine gewisse Schieflage auszumachen…
Bin ich hier morgens oft alleine, so trifft man sich am späten Nachmittag dann meist in größerer Runde am Pool: Wenn alle von ihren Ausflügen aus der Umgebung zurückkehren und ihre Erfahrungen austauschen – was besonders sehenswert ist, wo der schönste Strand ist, welches Restaurant am Vorabend ausprobiert wurde. Nett ist das, stelle ich – die sonst in den Ferien eigentlich auch mal gerne ganz für sich ist, weil es in meinem PR-Job ohnehin immer sehr kommunikativ zugeht – erstaunt fest. Da wird geplaudert, gelacht, es werden Reise-Erfahrungen ausgetauscht, Gemeinsamkeiten festgestellt und auch Lebensgeschichten erzählt. Und egal ob aus Berlin, Bayern, Baden-Württemberg oder Südtirol – dass wir hier am genau richtigen Ort gelandet sind, darin sind wir uns alle einig.
Viel geplaudert wird übrigens auch schon beim Frühstück, zu dem wir uns alle auf der Terrasse vor der kleinen Bar Corte zusammenfinden. Ein vielseitiges Frühstück erwartet einen hier, mit Fixstartern und dennoch jeden Tag ein wenig wechselnd, mit Eiergerichten, die je nach Vorliebe individuell zubereitet werden. Den Barista-Job übernimmt Gastgeber Christian und das mit viel Leidenschaft, jeder bekommt hier ganz maßgeschneidert den jeweiligen Lieblings-Kaffee aus der großen italienischen Kaffeemaschine in der wunderschönen großen Küche. Dort wird übrigens gefrühstückt, wenn das Wetter mal nicht so mitspielt – bei den täglich über 30 Grad Ende Juni ist das bei uns allerdings kein Thema.
Bestens bestückt ist übrigens auch die Bar Corte, eine Honesty-Bar, in der man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit versorgen kann. Schnell ein Stricherl an der richtigen Stelle der personalisierten Liste gesetzt – und schon kann eine kühle Flasche Wein aus der Region, ein Bier oder ein Eis genossen werden. Auch mit Softdrinks und Wasser ist der Kühlschrank prall gefüllt, perfekt bei diesen Temperaturen.
Genau hier, vor der Bar Corte, finden sich die Gäste übrigens auch zum zwei Mal pro Woche angebotenen Dinner auf Corte Campioli ein: Montag ist Pasta-Abend, am Mittwoch steht ein Fisch- oder Fleisch-Menü am Programm – wer Lust hat, lässt sich auf die Gästeliste setzen, wer andere Pläne hat, der eben nicht. Wir sind jedenfalls dabei beim Pasta-Abend, bei dem fast alles aus dem eigenen Gemüsegarten kommt, bis auf die Paradeiser, die brauchen noch ein wenig, erzählt Sabine. Macht aber nichts, die Paradeiser auf der Bruschetta schmecken trotzdem paradiesisch. Wirklich gut dann auch die vegetarische Pasta – Strozzapreti („Priesterwürger“ aus dem Italienischen übersetzt) mit Gemüse aus dem Gemüsegartl. Danach ein Tiramisu – und weil ich so gar keine Kaffeefreundin bin, gibt es für mich ein Zitronensorbet. Köstlich! Apropos Zitrone: Ich liebe die Tischtücher im Zitronen-Design – und überhaupt, Christian hat die Tische mit viel Liebe zum Detail für das perfekte Sommerdinner eingedeckt. Woher die schönen Tischtücher sind, das habe ich dann natürlich glatt zu fragen vergessen. Übrigens, wer sich in die hübschen Tischlamperln, die ein wirklich schönes Licht machen, verliebt, der kann sie im Corte-Shop kaufen. Wie auch Öl, hergestellt aus den eigenen Olivenbäumen, antike Weingefäße, Kerzengläser, Weinkühlersets und vieles mehr.
Später setze ich mich noch auf eine Liege am Pool: Da färbt sich der Himmel intensiv dunkelorange-nachtblau ein, die kleine silberne Mondsichel scheint vor sich hin zu schaukeln – danke Aperol Sprizz – und die Frösche im nahen Teich auf den benachbarten Feldern setzen zu einem Konzert an. Später sitzen wir dann noch spontan mit anderen vor der Bar Corte und stossen auf eine mehr als gelungene Woche an. Ein leichter Wind raschelt durch die Olivenbäume und über uns, da prangen an diesem Abend Millionen von Sternen am Himmel. Und die Grillen, die sind auch noch nicht müde, und zirpen noch einmal um die Wette. Ok, ich werde das hier alles vermissen, ziemlich sehr…
Auch noch gut zu wissen: Corte Campioli ist eine tolle Ausgangsbasis für Ausflüge in die Umgebung. Das nahe Urbino mit dem beeindruckenden Palazzo Ducale ist ein absolutes Muss, die weiter südlich gelegene Papierstadt Fabriano, deren Zentrum eine einzige Theaterbühne zu sein scheint, auch. Wie auch das Santuario Madonna di Frasassi oder Jesi, die hübsche, lebendige Kleinstadt nahe der Adriaküste. Stichwort Adria: Auch ein Ausflug ans Meer muss einfach sein – am besten an die Riviera del Conero rund um den Monte Conero. Zu all dem gibt es natürlich auch Reportagen – siehe weiter unten.
Wer im Corte Campioli Urlaub macht, der sollte sich auf jeden Fall auch die Corte Campioli App herunterladen – mit Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Kultur, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und vielem mehr. Apropos Restaurants, auch dafür gibt es hier ein paar Tipps von mir.
Corte Campioli Hotel & Country House
www.cortecampioli.com
Via Giardino Campioli n°32 I 61038 Terre Roveresche I Italien
E-Mail: info@cortecampioli.com
Hier gibt es noch mehr Berichte zu den Marken:
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Weil es der guten Ordnung wegen gesagt werden muss. Dies ist eine unbeauftragte, unbezahlte Werbung. Der Aufenthalt erfolgte zur Gänze auf eigene Kosten.