Da saßen wir also zufällig nebeneinander, an einer langen Tafel bei einem Abendessen im wunderschönen Corte Campioli Hotel & Country House in den mittelitalienischen Marken: Stephie aus Berlin und ich. Und bereits vor den Antipasti hatten wir festgestellt, dass wir so einiges gemeinsam haben: Nämlich nicht nur die Liebe zu Italien und zu gutem Essen – sondern auch die Begeisterung für richtig schöne, aber dennoch leistbare Reiseunterkünfte. Eine solche hat Stephie nun für ihre heurige Reise nach Sizilien gefunden – und weil dieses Hotel alles gehalten hat, was versprochen war, gibt es hier nun einen Hotel-Tipp aus erster Hand…
Sizilien sollte es im Sommer 2023 also sein und da wiederum schwerpunktmäßig der Südosten der Insel. Fündig wurde Stephie schließlich im Val di Noto, nahe dem kleinen, wunderschönen Städtchen Noto und nur zwei Kilometer vom Meer entfernt – im Boutiquehotel i Carusi bio relais, klein aber fein (mit fünf Suiten bzw. Zimmern) und mit eigenem angeschlossenen Bio-Landwirtschaftsbetrieb. Auf einem Hügel gelegen, ist das Hotel aus einem alten Landhaus entstanden, das zu einem Bauernhof gehörte, auf dem Mandeln angebaut worden waren. „Ciao bella“, smste mir Stephie dann Ende Juni, „das ist hier so schön angelegt, der Pool ist ein Traum. Von der herrlichen Terrasse hat man einen Blick bis zum Meer und der hübsche Innenhof leuchtet förmlich in der Abendsonne. Das würde dir auch gefallen…“ Und ja, das hat es mir, als ich die Fotos sah, die sie mir schickte, und wie. Und der Grundstein für einen Gastbeitrag von Stephie war damit gelegt.
Ein Superior-Zimmer (Alchimia) haben Stephie und ihr Mann gebucht, über ein paar Stufen vom Innenhof aus zu erreichen, etwas abseits vom Hauptgebäude, mit eigener Terrasse und kleinem Garten und traumhaftem Ausblick über die sizilianische Landschaft. Sehr friedlich und ruhig – und somit auch der perfekte Spot für einen grandiosen Sonnenuntergang. Inkludiert war bei dem Zimmer auch ein Frühstück und auch das hat Stephie überzeugt: „Eine köstliche Auswahl und die selbstgebackenen Mandelkekse waren der Knaller!“.
Und jetzt will ich es von Stephie genau wissen: Was hat euch denn ganz besonders gut gefallen im i Carusi? Eine Frage, die Stephie gar nicht so leicht beantworten kann, denn „es ist schwierig nur eine besondere Sache herauszugreifen!“. Hier stimme einfach jedes Detail, „der ganze Platz hat so eine beruhigende Aura“. Der Blick, die Stille, das ist sehr entspannend und zugleich befreiend, so Stephie, und erwähnt auch gleich eines der absoluten Highlights: „Der Pool ist großartig, man glaubt fast zu schweben in diesem herrlich glitzernden blauen Wasser und kann sich nicht sattsehen an dem Ausblick, den man auch von hier aus genießt.“ Na Stephie, da hat es dich aber kräftig erwischt, muss ich schmunzeln. Und vermute: Mir ginge es wohl genauso! Und dann ist es Stephie wichtig noch etwas zu erwähnen: „Wir haben uns hier einfach total willkommen gefühlt – und dafür war nicht nur die charmante und warmherzige Chefin Simona verantwortlich, sondern ihre gesamte Crew: Es gab immer ein Lächeln, ein nettes Wort. Wir haben alle wirklich sehr ins Herz geschlossen.“ Und ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen: Denn alle Gastgeber:innen, die wir auf unseren Sizilienreisen kennengelernt habe, haben uns ebenso herzlich willkommen geheißen und mehr als liebevoll betreut. Etwas, was sich durch alle unsere Sizilien-Aufenthalte durchgezogen hat, egal ob wir die wunderbare Casa degli Ulivi vom charmanten Riccardo in Sampieri im Süden der Insel gemietet hatten, beim wunderbaren Nicolò im Melodia 3 Suites in Noto gewohnt hatten, in Catania im großartigen Arthotel Asmundo di Gisira Quartier bezogen oder in Palermo bei der wortgewaltigen und herzlichen Rossana im B&B Amore, Pane e Marmellata ein Zimmer gemietet hatten. Diese Freundlichkeit und Herzlichkeit, mit der wir aufgenommen wurden, die hat mich immer sehr begeistert – und deswegen wird auch mich früher oder später ganz sicher wieder eine Reise nach Sizilien führen.
So, genug geschwärmt. Stephie, jetzt mal zum kulinarischen Part: Hat euch das auch glücklich gemacht? Als Antwort bekomme ich gleich mal zahlreiche Fotos von wunderbar aussehenden Gerichten durchgeschickt. Und ein JA! „Drei Mal haben wir im hoteleigenen Restaurant zu Mittag gegessen, einmal abends. Und immer war es köstlich: Modern, leicht, frisch. Großartig zubereitet, mindestens so großartig und mit wahnsinnig viel Liebe zum Detail angerichtet. Ich glaube die Bilder sprechen ohnehin für sich…“. Ebenso liebevoll sind die Tische dekoriert, erzählt Stephie, mit Rosmarin- und Lavendelzweigen und hübschen Kacheln aus Vulkangestein. „Abends lässt das Licht den Innenhof dann golden leuchten, überall hängen kleine Lämpchen und Kerzen flackern. Ein Traum!“. Besonderes Highlight: „Einer der Jungköche hat uns mittags mal abseits der Karte ein herrliches Lunch-Menü gezaubert. Inklusive kleiner Überraschung beim Dessert: Ein geräuchertes Cannolo, umhüllt mit dunkler Schokolade und auf weiße Schokoladestückchen gebettet.“ (Ok, das hatte ich am Foto doch tatsächlich als Zigarre interpretiert und mich schon ein wenig gewundert… reingefallen!) Und ja, auch die exquisite Aperitif-Platte mit Drinks, ganz romantisch im abendlichen Sommerlicht genossen, war ein Highlight, so Stephie. Gekocht wird hier übrigens mit Bio-Produkten, der Fokus liegt auf "zero kilometre-products" - zum Teil in dem zum Hotel gehörenden Landwirtschaftsbetrieb angebaut und geerntet. (Mehr dazu erfährt man hier.)
Für Yoga-Fans ist im i Carusi auch gesorgt, praktiziert wird (auch im Rahmen von Retreats) auf einer Terrasse, unter einem Bambusdach, mit Ausblick bis zum Meer. Auf der gemütlichen Loungegarnitur ebendort haben Stephie und ihr Mann auch einen Nachmittag einfach nur mit Lesen und Nichtstun verbracht. Ganz ehrlich, was braucht man manchmal mehr…?
Räder hätte man sich übrigens auch ausleihen können und überhaupt: Das Team ist sehr hilfsbereit, so Stephie, hilft gerne bei Reservierungen und Empfehlungen für Restaurants. Selbst produziertes Olivenöl und Mandeln kann man in einem kleinen Shop kaufen und wer unterwegs ein Picknick machen will, kann sich dafür etwas einpacken lassen. Klingt alles ziemlich nach einer Punktelandung, oder Stephie?
Zum Abschluss hat Stephie noch zwei kulinarische Tipps für Siracusa (das mir übrigens auch ganz besonders gut gefallen hat, weshalb es hier auch eine ausführliche Reportage dazu gibt):
MOON – Move Ortigia Out of Normality: Ein rein veganes Restaurant, genau richtig für all jene, die einmal etwas anderes probieren möchten. „Scusa, Nonna!“ ist die vegane Version der klassischen Spaghetti al Ragù – und was soll ich sagen, meint Stephie: Ich war hingerissen! Ebenfalls mehr als begeistert hat Stephie das Dessert „Sempre più sù“, ein veganes Tiramisù. O-Ton Stephie: Zum dahinschmelzen…
(Via Roma, 112; Isola di Ortigia/Siracusa)
Tipp Nr. 2: Tinkitè Ortigia, eine authentische Aperitivo-Bar. Ein wunderbares Plätzchen, weil schön, liebevoll und individuell gestaltet und abseits der Touristenmassen. Bunt, kreativ und entspannt – und der symphatische und herzliche Gastgeber schenkt seinen Gästen seine volle Aufmerksamkeit… (Via della Giudecca, 61/63, 96100 Siracusa SR)
So, mille Grazie, Stephie! Jetzt war ich doch für ein paar Stunden glatt auch wieder ein bisschen auf meiner Lieblingsinsel. Zwar nur in Gedanken, aber das dafür mit großer Begeisterung – und mit viel Sehnsucht! Schön, dass wir jetzt auch die Liebe für diese Insel teilen…
i Carusi – bio relais
www.icarusi.it
Contrada Piana Bucachemi I 96017 Noto, Sicilia
E-Mail: info@icarusi.com