Nicht mal eine Autostunde entfernt von Wien liegt unsere Wochenend-Destination und dennoch
setzt bei uns sofort ein richtiges Urlaubsgefühl ein, als wir ankommen: Denn wir sind raus aus unserem Alltagstrott und bereit, es uns 24 Stunden lang einfach gut gehen zu lassen – im Weindomizil Hagn im niederösterreichischen Mailberg. Und das wird hier richtig gut gelingen, ahnen wir schon kurz nach
dem Einchecken...
Denn erst mal wartet ein gut gekühlter Begrüßungsdrink auf uns an der Bar und natürlich unsere Freunde, mit denen wir dieses Wochenende verbringen werden. Was für eine Freude, denn schließlich war das seit Ausbruch der Corona-Pandemie nicht mehr selbstverständlich – umso mehr werden wir die gemeinsame Zeit hier genießen.
Es ist zwar ein Februartag, aber in diesen hellen, lichtdurchfluteten, von bodentiefen Glasfenstern umgebenen Restauranträumlichkeiten mit Panoramablick würde man das gar nicht glauben. Fast fühlt es sich ein bisschen nach Frühling an und aufgrund der sanften Weinvierter Landschaft mit endlosen Weihhängen auch ein bisschen nach Toskana. Na gut, mit ein bisschen Vorstellungsvermögen jedenfalls...
Und dann nützen wir noch das zartblaue Februarlicht des frühen Nachmittags und lassen uns ein wenig durch Mailberg treiben, hinüber zum Schloss Mailberg, und dann hinauf in die Weinhügel, direkt hinter dem Weingut Hagn. Denn hier oben, in der Weinlage Ried Hundschupfn, sehen wir auch wo die Reben der Weine wachsen, die wir am Abend genießen werden. Vorerst lassen wir aber mal den wunderschönen Sonnenuntergang, der uns da entgegenleuchtet, auf uns wirken. Die Welt kann so schön und so friedlich sein, man mag es kaum glauben in diesen späten Februartagen 2022, an denen die Welt mitten in Europa so durcheinander geraten ist.
Abends sind wir bereit uns kulinarisch verwöhnen zu lassen, mit einem Degustationsmenü in fünf Gängen. Wir starten mit einer köstlich erfrischenden Ceviche von der Lachsforelle – mit Avocado, Maracuja und Rucola. Weiter geht es mit einer Karfiolcremesuppe mit Tahoon-Kresse; und Überraschung, ausgerechnet ich, die eigentlich kein sonderliches Faible für Karfiol hat, bin sehr begeistert davon. Der nächste Gang ist hingegen von Haus aus komplett meines: Seesaiblingsfilet mit Erbsenmousseline, Zuckerschoten und Babykarotten. Jede Komponente mag ich, die Art, wie es kombiniert wird, noch mehr. Danach etwas, was für die zuvor genannte Toskana typisch ist: Kaninchen – und zwar Rücken und Keule, begleitet von Selleriepüree, Kohlsprossen und Pllzen. Auch diesen Gang mögen wir sehr, weil: einfach köstlich. Danach dann ein Kaffee Panna Cotta – da bin ich leider raus, denn Kaffee ist so absolut nicht meins, aber die Creme Brulée auf gleich dreierlei Art plus Eis ist eine mehr als würdige Vertretung. Flexibel ist man hier übrigens auch, wenn aufgrund von Unverträglichkeiten der eine oder andere Gang nicht passt – und so darf meine Freundin als Ersatz für einen der Gänge ein sehr gutes Beef Tartare genießen. Ein Gutteil der verarbeiteten Produkte kommt übrigens von regionalen Produzenten, ein Ansatz, den wir ebenfalls gut finden. Unbedingt empfehlenswert auch die Weinbegleitung dazu – natürlich mit Weinen aus dem Hagn-Weinkeller. Mein Favorit dabei, weil so herrlich säuerlich-fruchtig und angenehm zu trinken: Der Grüne Veltliner Hundschupfen.
Spät ist es geworden und gut haben wir danach geschlafen, über den Dächern von Mailberg, unter dem Sternenhimmel, in absoluter Stille und morgens mit so schönem Ausblick über die Weinberge. Gut gefrühstückt wurde dann auch und ja, wir waren doch noch ein bisschen satt vom Vorabend. In einer Sache sind wir uns dann auch noch absolut einig: Eine kleine Weinverkostung in der schicken und modernen Weingalerie des Weingut Hagn muss jetzt auch noch sein, das eine oder andere Flascherl soll unbedingt mit nach Hause kommen. Mir fällt die Wahl da leicht: Der Grüne Veltliner Hundschupfen muss es sein – denn da schmecke ich soviel Frucht heraus, Birnen, Orangen, Quittten und ein Pfefferl hat er auch, wie es sich gehört für einen anständigen grünen Veltliner. Und dann darf noch etwas Prickelndes in den Karton: Nämlich der Priccobello Classic und der Priccobello Rose, die beiden haben uns nämlich am Vorabend auch mehr als überzeugt.
Auch noch gut zu wissen: Von Gelber Muskateller über Grüner Veltliner, Riesling, Rosé, Blauer Zweigelt bis hin zu Blauburgunder – von den "Wein"-Doppelzimmern bietet sich überall ein schöner Ausblick, teilweise mit Balkon. Für jene, die als Freundesgruppe Zeit im Weindomizil verbringen wollen, sind die beiden Kellerstöckl-Apartments, die bis zu 7 Personen Platz bieten und über einen gemeinsamen Wohnbereich verfügen, ideal. (Die beiden Apartments können natürlich auch einzeln gebucht werden.) Apropos, à la carte essen im Weindomizil Hagn ist natürlich auch möglich, von Donnerstag bis Sonntag.
Wer ein bisschen mehr Zeit im Gepäck hat als wir, kann hier wunderbar entspannt unterschiedlichste Weinwanderungen unternehmen. Auch für Radfans ist gesorgt: Sie können sich im Weindomizl Hagn E-Bikes ausleihen. Die Auswahl an Radtouren ist groß, wer aber Lust hat auf den Spuren eines bekannten TV-Gendarmerieinspektors zu radeln, der sollte sich für den Polt-Radweg entscheiden. 58 km sind dabei zu bewältigen, zu sehen bekommt man zahlreiche Dörfer, Kellergassen, eine herrliche Weinlandschaft und damit on top auch viele Drehorte der beliebten Polt-Krimiserie. Thermen-Fans kommen hier übrigens auch auf ihre Kosten: die bekannte Therme Laa liegt nur rund 20 Autominuten von Mailberg entfernt.
Weindomizil Hagn
www.hagn-weingut.at/weindomizil/
A-2024 Mailberg 422
Email: reservierung@hagn-weingut.at
Unbeauftragte, unbezahlte Werbung.
Der Aufenthalt erfolgte auf eigene Kosten.