Wir sind immer noch im Veneto unterwegs: Nach Asiago und Asolo (Teil 1 der Reportage) peilen wir nun
Bassano del Grappa an: Es ist nicht unser erster Besuch in der charmanten kleinen Stadt an der Brenta, aber
hierher kann man immer wieder zurückkehren und Neues entdecken...
Wir genießen Valerias liebevoll zubereitetes Frühstück, das man übrigens einnehmen kann, wann immer man will. Schade, dass es doch ein wenig kühl ist, es wäre sicherlich großartig im kleinen Garten vor dem Guesthouse La Scuola zu frühstücken, da werden wir wohl noch mal zurück kommen müssen, vielleicht mal im Frühsommer... Heute steht Bassano del Grappa am Programm, wo es über kleine Bergstraßen hingeht. Es ist ein Wiedersehen, auf das wir uns freuen... zuletzt waren wir hier im Hochsommer gewesen, auf der Durchreise aus dem Piemont, dieses Mal haben wir mehr Zeit und Muße im Gepäck.
Bassanos Zentrum ist überschaubar und kompakt, aber lebendig und geschäftig. Wer hier ein wenig shoppen möchte, wird keine Probleme haben, die richtigen Adressen zu finden. Aber auch Kulturinteressierte werden fündig: Neben einigen schönen alten Plätzen findet man Renaissance-Palazzi und hübsche Gassen mit Laubengängen. An der Piazza Garibaldi sollte man einen Abstecher in die Kirche San Francesco machen (14. Jhdt.): In der Eingangsloggia gibt es gut erhaltene schöne, alte Fresken aus dem 15. Jahrhundert. Gleich neben der Kirche wartet der große Kreuzgang eines ehemaligen Franziskanerklosters, in dem heute das Museo Civico untergebracht ist, wo archäologische Funde, Keramik, eine Schriftensammlung der Druckerei-Familie Remondini, Bildhauerwerke von Antonio Canova und rund 500 Gemälde einer umfangreichen Pinakothek zu sehen sind. Und zum Zeitpunkt unseres Besuchs auch eine eine Foto-Ausstellung des bekannten Magnum-Fotografen Robert Capa – großartig. Danach gönnen wir uns einen kleinen Aperitivo im Danieli (Piazza Garibaldi, 39): Sehen und gesehen werden spielt sich an diesem Samstag im Stadtzentrum von Bassano ab und wir sind gerne Zaungäste dabei.
Bassano wurde dort erbaut, wo die Brenta in die Ebene mündet. Aber die Berge in der Nähe, das Massiv des Monte Grappa... das alles lässt es irgendwie ein wenig alpenländisch erscheinen. Auch die hohen, massiv gebauten Häuser mit den schmalen Balkonen, entlang der Brenta, tragen dazu bei, dass man sich ein wenig wie in einem Landstädtchen fühlt. Und dann ist da noch die große Holzbrücke, die über die Brenta führt: Die berühmte Ponte degli Alpini. Einmal mehr hat sich hier der berühmte Vincentiner Architekt Palladio verewigt – und man würde es sich nicht erwarten, dass ausgerechnet er diese schlichte Holzbrücke entworfen hat. Die Brücke musste nach zahlreichen katastrophalen Brenta-Hochwassern immer wieder neu errichtet werden, aber immer nach den Plänen Palladios.
Abends nach der Arbeit treffen sich hier die Bewohner:innen der Stadt, um auf der Brücke einen Aperitif zu nehmen, entweder einen Rhabarber-Aperitivo oder einen Sprizz oder gleich einen Grappa. Denn der hat hier natürlich Tradition, obwohl die Stadt nicht nach dem beliebten Tresterbrand, sondern vielmehr nach dem Monte Grappa benannt ist. Es wurlt dann auf der Brücke, Jung und Alt sind hier und plaudern und trinken... und wir mitten drinnen. Wir werfen zwischendurch immer wieder einen Blick auf den Fluss und diesen grandiosen Ausblick Richtung Berge. Liegst du hier schön, Bassano! Kein Wunder, dass wir immer wieder kommen...
Hier geht es zu Teil 1 der Veneto im Herbst-Reisereportage.
Unbeauftragter und unbezahlter Blog-Beitrag.
destination
VENETIEN
Es ist eine besonders abwechslungsreiche Region Italiens: Venetien mit seinen rund 5 Millionen Einwohner:innen erstreckt sich von den Dolomiten bis zur Adria, wo auch die Regionalhauptstadt Venedig liegt und steht auch für ein reiches Kulturerbe.
Der Norden des Veneto – mit den Dolomiten – ist ein beliebtes Zeil für Wanderer, Bergsteiger, Mountainbiker und auch Wintersportler. Im Süden der Region bietet die rund 160 Kilometer lange Adriaküste zahlreiche Badeorte, wie etwas Jesolo, Caorle oder Bibione. Weiteres beliebtes Reiseziel ist der Gardasee, dessen Ostufer fast komplett zum Veneto gehört. Zahlreiche Städte bieten ein umfangreiches kulturelles Angebot: So zum Beispiel Vicenza und die berühmten Palladio Villen in deren Umgebung als auch Verona oder Treviso. Die Region hat sechs Provinzen – Venedig, Belluno, Padua, Rovigo, Treviso, Verona und Vicenza.
gut schlafen
Das charmante B&B direkt an der Piazza Libertà, in dem wir zuletzt wohnten, gibt es zwischenzeitlich leider nicht mehr. Beim nächsten Besuch stünde wohl dieses Haus ganz oben auf meiner Liste: Palazzetto Dieda.
Mehr als empfehlenswert ist das La Scuola Guesthouse in Lusiana, ca. 30 Autominuten entfernt gelegen – mit Ausblick bis Venedig. Wenn das Wetter mitspielt.
gut essen & trinken
Auch in Bassano lässt es sich natürlich gut essen, wo genau – das ist hier nachzulesen.