Es braucht übrigens auch gar keine Skier, um im Vorarlberger Bregenzerwald Winterfrische
vom Feinsten zu genießen: Denn gut präparierte bzw. ausgeschilderte Winterwanderwege führen einen
durch malerische Landschaften und zu wirklich schönen Aussichtsplätzen ...
Rundumadum um Hittisau
Mit viel Aussicht auf`s Dorf und die Landschaft rundherum wandern wir an einem großartigen Sonnentag auf dem Hittisauer Rundweg: Vom Ortszentrum geht es erst auf einer gewalzten Wanderpiste entlang, bis in den Ortsteil Brand. Dort verpassen wir beinahe die richtige Abzweigung, weil unsere Augen überall kleben, nur nicht an den Wegweisern, die eigentlich mit ihrem kräftigen Pink nicht zu übersehen sind. Aber dann erwischen wir sie doch noch, die Abzweigung Richtung Bütscheln – und nachdem wir die Landesstraße queren, geht es bald zügig in Kehren hinauf auf den Berg. Schneelandschaft soweit das Auge reicht, unter unseren Schritten knirscht der Schnee, unsere Atemluft bildet kleine Wolken und die Sonne meint es richtig gut mit uns. Dann stehen wir da oben, bevor der Weg in den Wald abbiegt und lassen uns unsere Augen noch mal über die sanfte Hügel- und Berglandschaft wandern. Ach Bregenzerwald, du bist ganz schön schön … Und dann geht es auch schon wieder bergab, auf einem gewalzten Winterwanderweg, an Hängen entlang, hinunter Richtung Landesstraße, vorbei an einem Kinder-Skirennen, wo mit Kuhglocken unermüdlich angefeuert wird. Noch einmal queren wir die Straße und dann spazieren wir auf einem breiten Winterwanderweg, die letzte Strecke dann entlang der Loipe, zurück ins Ortszentrum von Hittisau. Wer sich jetzt übrigens mit ein paar Kalorien belohnen möchte, sollte dies unbedingt in der Bäckerei/Konditorei Alber (Platz 247) tun – was für Cremeschnitten hier auf willige Opfer warten…
Gesamtgehzeit: Ca. 1,5 Stunden, mit zahlreichen Fotostopps, die sich anbieten, entsprechend länger. Höhenmeter: Sanfte 110 bergauf/bergab.
Winterwandern im schönen Schönenbach
Es war einer jeder Tipps, die ich von einem Vorarlberger-Instagram Bekannten bekommen habe: Unbedingt zur Vorsäß Schönenbach! Ein Rat, den ich mir bei unserem Sommer-Aufenthalt zu Herzen nahm und gleich mal von Bizau aus (mit dem Auto über eine mautpflichtige Straße) in Angriff nahm. Unglaublich malerisch liegt diese Vorsäßsiedlung auf einem weiten, auf rund 1000 Metern Höhe gelegenen Talboden, mit einigen hübschen Vorsäßhütten aus Holz. Im Sommer grasen hier friedlich Kühe, im Winter ziehen Langläufer leise ihre Runden in dem verschneiten Idyll. Und weil es Liebe auf den ersten Blick war da oben, musste ich natürlich auch im Winter wiederkommen. Still, abgeschieden, vor der Welt vergessen fühlt es sich hier an diesem Jännertag an, fast ein bisschen unwirklich. Fast alleine sind wir unterwegs, sieben, nein acht Langläufern begegnen wir in den nächsten Stunden, während wir hier oben entlangwandern. Die Sonne schiebt sich über die Berge und die dicke Schneedecke, blaue Schatten treffen auf gleißendes Weiß. Winter, so richtig Winter ist das, so wie man ihn aus seiner Kindheit in Erinnerung hat. Und wir reden nicht viel, stapfen einmütig neben einander her, verfolgen Tierspuren im Schnee mit unseren Augen und lauschen dem Schneeknirschen unter unseren Füssen. Was sollte man auch groß besprechen in diesem Paradies, außer immer wieder ein wenig fassungslos ein knappes „bitte, ist das schön hier“ auszustoßen.
Wer länger unterwegs sein will in der Winterstille, dem bietet sich die Wanderung von Sigbratsgfäll zum Gasthaus Egender in Schönenbach an: U. a. durch eine Schlucht geht es da ca. 2,5 Stunden bergauf (ca. 300 Höhenmeter) in die Vorsäß Schönenbach, wo man sich im – mehr als idyllisch gelegenen – Jagdgasthaus Egender mit den angeblich legendär guten Käsknöpfle stärken kann. Danach geht es dann wieder zurück bergab nach Sibratsgfäll. Rund 16 Kilometer ist die ganze Strecke lang und in rund 4,5 Stunden gut zu bewältigen. Gute Winterwanderschuhe sind wichtig und auf gutes, stabiles Wetter sollte man bei dieser Tour mit mittlerem Schwierigkeitsgrad auf jeden Fall achten.
Noch viel mehr zum Thema Winterwanderungen im Bregenzerwald findet man hier.
Tipps für Alpin-Skifahrer und Langläufer gibt es hier.
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destination
Und wo bitte liegt der Bregenzerwald?
Der Name Bregenzerwald kann schon mal in die Irre führen: Denn mit der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz hat diese Region nichts zu tun. Schon gar nicht handelt es sich dabei um den Stadtwald von Bregenz. Und auch übermäßige Bewaldung lässt sich hier nicht feststellen: Nur rund 25 Prozent der Fläche dieser Region sind bewaldet ... Wo genau befindet sich diese Region aber nun wirklich? Im Wesentlichen umfasst der Bregenzerwald das Einzugsgebiet der Bregenzer Ach, die ihren Anfang im Lechquellengebirge in rund 2200 Metern Höhe nimmt, um dann in nordwestliche Richtung zu fließen und schließlich westlich von Bregenz in den Bodensee zu münden. So weit so gut, aber jetzt wird es fast ein wenig kompliziert. Denn hat man erst mal verstanden, wo diese Region liegt, wird sie auch gleich noch in Vorderwald, Mittelwald und Hinterwald eingeteilt. Vorderwald, das ist in etwa das Gebiet von der Mündung der Ache aufwärts bis zum Dorf Egg. Das Gebiet von Bezau bis Alberschwende wird als Mittelwald bezeichnet, der Hinterwald schließlich erstreckt sich von Bezau bis hinauf zum Hochtannbergpass. Während sich Vorderwald und Mittelwald landschaftlich eher sanft präsentieren, mit verbreiterten Talauen, zeigt sich der Hinterwald sehr alpin. Genau das richtige Terrain für Alpin-Skifahren …
gut schlafen
... in Hittisau:
Am Romantik Hotel "Das Schiff" vorbeigewandert sind wir auf unserem Spaziergang rund um`s Dorf - das Haus ist uns gleich aufgefallen, auch aufgrund des Namen: Heißen doch so viele Hotels und Restaurants im Bregenzerwald Adler, Krone, Taube, Sonne oder Hirschen. Das muss ich mir mal im Internet ansehen, war meine mentale Notiz. Und weil ich das getan habe, ist das "Schiff" auch gleich auf meine Reise Bucket List gewandert. Sieht toll aus und toll essen kann man dort wie`s scheint auch ...
gut essen & trinken
... in Hittisau:
Das Hotel Gasthof Krone liegt mitten im Ortszentrum und ist nicht zu übersehen. Dass man hier richtig gut isst, ist weithin bekannt. Und wer gut schlafen und gut essen kombinieren will, ist in der Krone ebenfalls gut aufgehoben; ich würde mir dann auf jeden Fall ein "Werkraumzimmer" buchen, denn hier kann man ausprobieren, was Bregenzerwälder Handwerkskunst hergibt. Entstanden im Rahmen einer Kooperation mit dem Werkraum Bregenzerwald.
Süßen Verführungen aller Art kann man ohne große Anstrengung in der Bäckerei/Konditorei Alber erliegen. Ich sage nur: Diese Creme-Schnitten...
... in der Vorsäß Schönenbach:
Legendär gut sollen die Käsknöpfle im Jagdgasthaus Egender schmecken, haben mir viele Vorarlberger erzählt. Persönlich überprüfen konnte ich es leider noch nicht, denn wir haben bisher immer einen Ruhetag erwischt. Aber irgendetwas muss man sich ja für den nächsten Bregenzerwald-Besuch aufbehalten. Gut schlafen kann man hier übrigens ganz sicher auch, denn wie sollte das in den hübschen holzgetäfelten Zimmern und vor allem in dieser ruhigen Lage nicht gelingen.
... in Bizau:
Bizau liegt am Weg in die Vorsäß Schönenbach und ein kulinarischer Stopp im Gasthof Taube lohnt sich. Moderne, aber sehr gelungene Holzstuben, eine freundliche Wirtin und sehr gutes Essen. Empfehlung!