Komm, lass uns an den Wolfgangsee fahren, höre ich mich sagen. Am besten jetzt gleich...
Komm, sage ich, lass uns an den Wolfgangsee fahren. Lass uns dort morgens vom Zimmerbalkon aus den Morgennebel ansehen und Wetten darauf abschließen, wann er sich auflöst. Und sei sicher, ich gewinne, denn ich kenne diese Morgennebel an meinem See. Und dann lass uns am Seeufer liegen, an unserem tieftürkis-glitzernd-schimmernden Wolfgangsee. Lass uns die Sonne auf der Haut spüren und wenn wir es nicht mehr aushalten in der Sonne in den See springen. Lass uns immer wieder springen, bis uns alles weh tut und wir das Wasser nicht mehr aus der Nase bekommen. Und dann lass uns wieder von vorne anfangen...
Lass uns abends Fisch essen auf der schönsten Terrasse am See und die Sonne beobachten, wie sie in den See fällt. Lass uns kalten Fisch essen, denn wir werden die Augen nicht abwenden können, wenn See und Himmel sich in allen Gold-Orange-Tönen zeigen, mit denen sie aufwarten können. Lass uns bei offener Balkontür einschlafen, das Glucksen des Sees im Ohr... und morgens die Nebel beobachten.
Lass uns noch nicht Auf Wiedersehen sagen, lass uns doch noch einen Abstecher entlang des Mondsees machen. Schau, wie schön er glitzert, als ob er uns auch nicht gehen lassen will. Er bringt alles auf, was er an Überzeugungskraft so bieten kann. Lass uns hier ganz gemütlich essen, in diesem Gasthof in dieser kleinen Bucht und uns noch einmal vom Sonnenuntergang betören lassen. Und dann, okay, dann lass uns Abschied nehmen und fahren. Aber lass uns nicht in den Rückspiegel schauen, denn ich sage es dir, dann drehen wir um. Und bleiben hier. Weil es Liebe ist...